Seit letzter Woche bin ich stolzer Besitzer meines ersten Essay Themas :-)
Die Freude darüber hat sich aber schnell wieder gelegt, als ich angefangen habe Material zu sammeln. Oft ist es einfach schwer überhaupt etwas zu finden, aber zu meinem Thema findet schon eine Reizüberflutung statt, sobald man in eine Datenbank nur eines der wichtigsten Stichwörter eingibt. Zuerst einmal sollte ich sagen, dass es für Medical Law and Policy zu schreiben ist (für die Nicht-Englischsprecher = Medizinrecht ;-) Das Essay soll in erster Linie davon handeln, ob es einen Grund oder Umstände gibt (Ziel ist es hier das Für und Wieder der jeweiligen Umstände abzuwiegen), die als gesetzliche Rechfertigung durchgehen können, um das Unterlassen/Abschalten von lebenserhaltenen Maßnahmen eines Patienten, der nicht bei Bewusstsein ist (durch Koma o.ä.), zu rechtfertigen. Grundsätzlich ein gut zu bearbeitendes Thema. Aber wenn ein Jurist grundsätzlich sagt, na ja dann gibt es immer einen Haken. Ist halt 1. ziemlich schwer mit dem Case Law dazu umzugehen und 2. einfach eine große Menge an Fällen und auch Literatur die zuerst durchgearbeitet werden muss. Sehr doof ist auch, dass jeder wunderbare Fall auf mindestens 20 andere verweist, die man sich ja theoretisch auch anschauen müsste, wenn man wissen will wovon der komische Richter im Urteil so redet. Aber wer will schon wissen wovon die komischen Leute da reden ;-)
Viel besser ist da unsere neue Beschäftigung. Wir waren in der letzen Woche und auch gestern jeweils auf einer Kanzleipräsentation. Die rühren ziemlich die Werbetrommel wenn es darum geht vor allem Untergraduates dazu zu bekommen bei den jeweiligen Kanzelein als Trainee anzufangen. Wir sind zwar keine Undergraduates, aber einen Job brauchen wir ja irgendwann auch mal... Es gibt immer eine allgemeine Präsentation zur Kanzlei und danach einen kleinen Empfang (bisher war er immer im Hayfield Manor Hotel, 4 Sterne glaub ich) auf dem man mit den Partnern, Änwälten und Trainees ins Gespräch kommen kann. Toll ist daran auch in erster Linie, dass es umsonst zu Essen und zu Trinken gibt, das nur nebenbei für alle eher praktisch Orientierten unter uns!
Obwohl ich zugeben muss, dass wir bisher auch eher aus diesem praktischen Grund an den Veranstaltungen teilgenommen haben, hat mich das Event gestern doch ein wenig aus der Bahn geworfen und vor allem positiv überrascht.
Was erwartet man von einer größeren Kanzlei? Sie ist eher steif, eingefahren, alles Juristen eben ;-) Die Leute gestern von Maples and Calder waren ANDERS. Persönlich gesehen waren sie nett, lustig und vor allem direkt. Direkte Frage, direkte Antwort ohne Umschweife und Ausflüchte. Obwohl man genau das ja eigentlich von einem Anwalt erwartet ;-) Schon während der Präsentation und der Vorstellung ihrer Themenfelder (u.a. Corporate Law, Finance, Law & Tax bzgl. Investmentfonds) gefielen sie mir immer besser, da das zumindest eines meine Interessensgebiete ist. Super ist auch, dass die Offices auf den Cayman Islands, Dublin, Luxemburg und Dubai haben. Klingt doch schon mal gut ;-) Vor allem hat man sich nicht damit gerühmt die größte und bester Kanzlei in dem und dem Bereich zu sein, sondern bezeichneten sich selbst eher als speziell (bzw. spezialisiert). Ich kann es gar nicht genau beschreiben, aber auf jeden Fall bekam ich gestern Abend das Gefühl, dass schön wäre dort zu arbeiten. Der Nachteil ist, ich bin mir nicht sicher ob es genauso reizvoll ist irgendwo für 2,5 Jahre als Trainee anzufangen, mit dem Sinn danach/währenddessen die irische Anwaltsprünfung abzulegen. Ich glaube da muss ich noch mal drüber nachdenken. Aber ich habe ja Zeit. Wenn ich nicht gerade mein Essay schreibe, die tausenden Seiten Vorlesungsunterlagen lese oder mir Gedanken über das Thema meiner Masterarbeit machen muss ...
Ist doch richtig entspannend so ein Studium in Irland :-D
Dienstag, 14. Oktober 2008
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